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Ückerlitz

Übersicht Reiseberichte

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Eigentlich wollten wir uns an der Ostsee einen Tag aufhalten! Doch der graue, regenverhangende Himmel sagt uns: Was wollt ihr hier eigentlich bei diesem Scheißwetter? Euch ins Zelt verkriechen? Also packt eure Klamotten und macht euch vom Acker. Berlin wartet auf Euch! Die ersten Regentropfen überzeugen uns dann endgültig. Eine Stunde später regnet es Bindfäden. Total durchnässt erreichen wir Anklam. Dort wartet ein Bistro mit Frühstück auf uns. Etwas durchgefroren verschanze ich mich hinter einem dampfenden Becher Kaffee. Ich breite die angefeuchtete und leicht zerknitterte Landkarte vor mir aus

und gehe noch einmal die eingezeichnete Route bis nach Berlin durch, bevor wir weiterfahren. Bei dem starken Regen müssen wir nämlich das Navi wegpacken, weil es nicht wetterfest ist. Die Strecke, die ich ausgearbeitet habe führt uns durch ein sehr dünn besiedeltes Gebiet. Hier wünschen sich im wahr-

sten Sinne des Wortes Fuchs und Gans eine gute Nacht. Industrie gibt es hier nicht, dafür umso mehr Landwirtschaft. Die Gegend hier in der Nähe der polnischen Grenze wirkt auf mich eher ärmlich und rückständig. Das ein oder andere Relikt aus ehemaliger DDR-Zeit steht am Wegesrand. Malerisch finde  ich die Wellblechgaragen, die von der Fläche her so klein sind, daß sie nur einen Trabi beherbergen

es mir vor. So manche kleine Straße ist  noch so wie vor fünfzig Jahren. Typisch ist hierbei die Betonplattenbaubauweise Bamm- Bamm ,  Bamm- Bamm   rollen wir drüber hinweg. 1000  Mal geflicktes Beton geht anderswo in Schotter über. Dabei handelt es sich hierbei um eine öffentliche Straße. Grünberg 2 km steht auf dem Verkehrsschild. Na denn! Im

weiteren Verlauf wird der Schotter von grobem Steinpflaster abgelöst. Am äußersten Rand fahren heißt es dann, wennman halbwegs zügig voran kommen möchte und zugleich Material und Gelenke schonen will. In den verschlafenen Dörfern ist es nicht viel anders. Da endet eine gut ausgebaute asphaltierte Straße, die mit Landesmitteln gefördert wurde, abrupt vor jedem kleinen Dorf.  Gröbstes Kopfsteinpflaster weist dann anschließend nicht nur unsere Roller in die Schranken. Ich bin es leid und benutze den Bürgersteig, der so dicht an den Holzzäunen entlangführt, daß ich immer wieder einen gewaltigen Schreck bekomme, wenn mal wieder so ein Dorfköter wie ein Grim ling aus dem Nichts hervorschnellt

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können. Auffällig sind auch die vielen verlassenen, zum Teil abbruchreifen Häuser

oder auch stillgelegten Betriebe. Als wenn man fluchtartig diese

Gegend nach der Wende  verlassen hätte, so kommt

und mich mit funkelnden Augen zwischen verwittertem Holz aus 20 Zentimetern Entfernung ankläfft. Jede Dorfdurchquerung  kommt dabei einem Dorfköterspießrutenlauf gleich. Dann erwacht das 100-Seelendorf aus seinem Tiefschlaf und verwandelt

leerstehend und verlassen wirken die Häuser ...

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sich in ein kläffendes Inferno, welches genauso schnell wieder abebbt, wenn wir knatternd das Dorf hinter uns lassen. Ruhe kehrt dann endlich wieder ein. Unser Navigator führt uns allmählich von dem polnischen Grenzgebiet weg. Mittlerweile  hat’s aufgehört zu regnen, und der Wind trocknet unsere Klamotten. Ein ganz besonderer Effekt entsteht, wenn er über das Getreide der kilometerweiten Felder

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weht und diese im Wind tanzen. Der ein oder andere See taucht nun wieder auf und die Gegend wird zunehmend waldiger je mehr wir uns der Hauptstadt Deutschlands nähern. Der Verkehr nimmt nun deutlich zu. Wir erreichen Bernau. Ab hier führt uns die B2 schnurstracks zum Zentrum, wo es auch einen tollen Zeltplatz  mitten im Zentrum gibt..

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