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Steinhuder Meer

Übersicht Reiseberichte

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Es ist früh am Morgen. Wir waren zeitig aufgestanden, denn heute haben wir auch noch einmal eine etwas längere Etappe zu bewältigen. Unser Ziel ist der Plauer See. Er gehört zu der

Mecklenburger Seenplatte. Ab hier  werden wir es dann etwas beschaulicher zugehen lassen. Es geht los! Wir haben beschlossen, irgendwo unterwegs einen Kaffee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Da wir uns gestern Abend auf dem Campingplatz am See aufgehalten haben, verzichten wir darauf, die kleinen Stichstraßen die zum Steinhuder Meer führen, zu befahren. Zumal diese meistens auch noch privatisiert sind. Wir durchqueren ein großes Torfabbaugebiet. Jetzt weiß ich woher unter Anderem die Torferde in meinem Garten stammt. In Neustadt 

am Rübenberge finden wir einen Mac Donald. Hier lassen wir es uns zuerst einmal gut gehen und bestellen ein Frühstück. Kurz danach überqueren wir die Leine, die sich durch die Tiefebene schlängelt. Erinnerungen werden wach. Hier bin ich irgendwann einmal gepaddelt. Obwohl wir um gut vorwärts zu kommen überwiegend auf Bundesstraßen fahren, sind diese bei weitem nicht so stark befahren wie bei uns in Nordrhein Westfalen. Je mehr wir uns der ehemaligen Zonengrenze nähern, umso einsamer wird die Gegend. Bauernhöfe liegen verträumt in der Land-

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schaft. Sie strahlen mit ihren riesigen Walmdächern Großzügigkeit und Wärme aus. Hübsch sehen auch die mit Fachwerk durchzogenen Ziegelsteinwände aus. Die grünen Türen und Fensterläden, die im Kontrast dazu stehen, runden das Bild letztendlich noch ab. Wir befinden uns jetzt im Kreis Lüchow- Dannenberg. Ausgedehnte Wälder und Äcker bestimmen das

Landschaftsbild. Eine Auenlandschaft kündigt die Elbe an und somit die ehemalige Zonengrenze. Tourismus gibt es hier keinen und nur ganz wenige Menschen leben in diesem Landstrich.

Torfabbaugebiet am Steinhuder Meer

On the road

Die Leine nördlich von Hannover

Niedersächsischer Bauernhof

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Wunderschön ist die Elbauenlandschaft mit den alten Flußarmen

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Mit einer Fähre überqueren wir die Elbe.

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Mit einer kleinen Fähre überqueren wir die Elbe, die damals  zugleich die Grenze zur ehemaligen DDR darstellte. Ich kann mich daran erinnern, wie ich mal als Jugendlicher am Elbufer gestanden habe und nach drüben schaute. Da sah ich ein kleines Dorf und das Gekläffe von Hunden wehte über den Fluß zu mir herüber. Es war schon ein komisches Gefühl zu wissen, daß auf der anderen Seite des Flußes Menschen lebten genauso wie du und ich, mit den gleichen Gefühlen, Sehnsüchten, Bedürfnissen und Wünschen. Sie lebten nur in einer ganz anderen Welt, für uns unerreichbar und umgekehrt auch. Das alles gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Nur die Wachtürme auf der anderen Seite erinnern an diese Zeit. Auf kopfsteinbepflasterten Straßen rollen wir immer weiter Richtung Nordosten. Der Zustand dieser Nebenwege ist teilweise katastrophal. Nichts davon bekommt man auf den Hauptstraßen mit. Die sind kurz nach der Wende alle erneuert worden. Wir passieren das ein oder andere Relikt aus DDR Zeiten. So zum Beispiel eine ehemalige Bushaltestelle, die zwischen Bäumen und hohem Gras hervorlugt. Wahrscheinlich sind damals die Kinder von den umliegenden Dörfern hier eingesammelt worden, um sie entweder zur Schule oder in die Krippe zu bringen. Nur langsam kommen wir vorwärts. Das liegt zum Teil an dem schlechten Zustand der Straßen, vor allem in denDörfern, aber auch an der ein oder anderen Zufälligkeit, mit der man rechnen muß wenn man durch die Walachei im wilden Osten tingelt. In einem 100-Seelendorf kommen wir dann endgültig zum Stillstand.

Wie ein Mahnmal steht der alte Wachturm am Elbufer.

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Schuld daran ist nicht etwa eine Ampel, die auf rot steht oder ein kleiner Bahnübergang, wo die Schranken schon 5 Minuten vorher herunter gelassen worden sind. Nein diesmal ist es eine Kuhherde, die wiederkäuernd und gemächlich die Dorfstraße in Beschlag nimmt. Grinsend mit einer Zigarette im Mundwinkel beobachte ich die Szenerie. Es ist mittlerweile schon ziemlich spät am Nachmittag. Bis zu unserem heutigen Etappenziel sind es vielleicht noch 90 Kilometer. Das müßten wir eigentlich in zweieinhalb Stunden geschafft haben. Mit frischer Landluft in der Nase geht es dann auch schließlich weiter. 15 Kilometer vor unserem Ziel nutzen wir die Gelegenheit, in einem kleinen Supermarkt noch etwas zum Essen und Trinken zu kaufen. Heute gibt es  Speck und Zwiebeln mit Nudeln durcheinander und 

danach einen leckeren Rotwein. Ich stelle mir jetzt schon gerne vor, wie wir da am Plauer See mit dem Kocher vor unserem Zelt sitzen und später bei einem Rotwein die Abendstimmung am See erleben mit dem Sonnenuntergang als Finale.
Und stell Dir einmal vor ...

Eine Bushaltestelle aus vergangenen Zeiten.

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Abendstimmung am Plauer See.

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