Inselhüpfen
        in
nemark

Teil 2

Riesige Stahlkonstruktionen spannen sich in weiten Bögen über das Meer. Aus der Vogelperspektive sieht man darauf zwei winzig kleine Punkte, die sich in eine Richtung vorwärtsbewegen. Das sind wir! Unser Ziel ist Faborg an der Südküste Fünens. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir die Insel Täsinge, die man über jene gigantischen Brücken erreicht.

Abseits von den Hauptstrassen geht es über Schotterpisten oder kleinen landwirtschaftlichen Wegen. Die Beschilderung der Fahrradrouten in Dänemark ist vorbildlich. Kein einzi- ges Mal haben wir uns verfahren.

Gutshof auf der Insel Täsinge

Wir erreichen die südliche Küste Fünens. Auf dem einsamen Weg entlang der Küste durchradeln wir das ein oder andere idyllische Dorf. Hier und auf den vorgelagerten kleinen Inseln stehen die schönsten Häuser Dänemarks.

Gegen Abend erreichen wir die Kleinstadt Faborg mit seinen alten Häusern und engen Gassen. Ein lebhafter kleiner Hafen rundet das Gesamtbild dieser sehenswerten Stadt ab

Typisches Haus auf Fünen

Faborg

Faborg

ehemaliges Arbeiterviertel

Stadtkern von Faborg

Der Hafen von Faborg

Am nächsten Tag besuchen wir die Inseln Lyo und Avernako. Nur ein paar Einwohner leben auf den beiden kleinen und autofreien Inseln. Die Zeit hier scheint stehen geblieben zu sein, und wir genießen die Ruhe. Balsam für die Seele! Vor allem dann, wenn die letzte, mit Touristen überfüllte Fähre, die Inseln verlassen hat, denke ich mir, als wir gegen Abend wieder den Hafen von Faborg anlaufen.

Die Ruhe und Beschaulichkeit auf Lyo und Avernako tut unserer Seele gut.

Die Dänische Südsee und ihre Inseln

Das Inselfieber hat uns gepackt, und wir beschließen, von Faborg aus zur Insel Aero überzusetzen. Dort wollen wir vor allem das Dorf Aeroskobing aufsuchen. Es soll eines der schönsten Dörfer Dänemarks sein, und das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Von Aero aus wollen wir dann später mit der Fähre nach Monmark in Jütland übersetzen, um von dort weiter nach Flensburg zu radeln. Nach einer genüsslichen und erholsamen Überfahrt erreichen wir den Hafen von Soby. Dort suchen wir

einen sogenannten “ I det fri “ auf. Es ist ein alternativer Campingplatz auf einem Bauernhof, Es gibt viele solcher spartanisch eingerichteten Zeltplätze in Dänemark. Oft fehlt eine Dusche. Dafür kostet die Übernachtung auf solchem Biwakplätzen inklusive Plumpsklo auch nur ein paar Dänische Kronen oder ist gar umsonst. Hinter einer Scheune können wir neben dem Gemüsegarten unser Zelt aufschlagen. Eine saubere Dusche und Toilette haben wir sogar auch. Was wollen wir noch mehr !!!

Die Insel Aero

Wir unternehmen mit unseren Rädern eine Rundfahrt auf der Insel Aero. Auch hier haben wir das Gefühl, uns auf einer richtigen Insel zu befinden, denn breiter wie 4 Kilometer

ist auch dieses Eiland nicht. Von den Höhenzügen aus sehen wir das Meer auf der Nord und Südseite. Unter uns liegt direkt am Meer der Ort Aeroskobing. Fünf Minuten später, nach einer rasanten Abfahrt, rollen wir bereits in dem kleinen Fischerhafen

von Aeroskobing ein. Bevor wir das Dorf besichtigen, radeln wir zuerst einmal zum nah gelegenen Strand, um die bunten Badehäuschen aufzusuchen. In fast jedem Dänemarkreiseführer sind sie erwähnt.

Kunterbunt und sehr malerisch sehen die Badehäuschen von Aeroskobing aus.

Auf einer Länge von vielleicht einem Kilometer stehen die Badehäuschen nebeneinander. Eines schöner und bunter als das Andere. Wir machen einige Aufnahmen davon, nehmen noch ein Erfrischungsbad und radeln dann anschließend zum Dorf.

In Aeroskoping
schlendern wir durch
die Kopfsteinpflastergassen. Auffällig
sind die vielen warmen Farbtöne der Häuser.
Fast märchenhaft wirken einige Strassenzüge auf uns.
In typisch dänischer Manier ranken sich Stockrosen an den Häuserfassaden empor. Sie werden bis zu 3 Metern hoch und

schmücken das Dorf. Aeroskoping war auf jeden Fall ein Highlight auf unserer Tour durch Dänemark.

Kopfsteinpflastergassen, rankende und blühende Stockrosen an den Fassaden und natürlich die vielen Knusperhäuschen mit den warmen Farbtönen. Das macht den Charme von Aeroskobing aus!

Letzter Tag in Dänemark !

Heute ist unser letzter Tag in Dänemark. Ungefähr 70 Kilometer bis nach Flensburg müssen wir noch mit dem Rad zurücklegen. Doch zuerst einmal heißt es, mit dem Schiff nach Mommark überzusetzen. Dunkle und bedrohliche Gewitterwolken ziehen am Horizont auf. Wir erreichen das Festland, und schon beginnt der Wettlauf mit der Zeit.Von dunklen Regen- wolken und fernem Donner verfolgt jagen wir über ländliches Asphalt, immer wieder

einen flüchtigen Blick hinter uns werfend. In Sonderborg werden wir dann doch vom Unwetter eingeholt. In einem Straßencafe suchen wir Schutz und warten den richtigen Zeitpunkt zum Weiterfahren ab. Und dann geht es auch schon weiter! Die Landschaft im Süden von Jütland ist sehr hügelig und schweiß- treibend. Doch mit jeder Stunde mehr nähern wir uns dem Ziel Flensburg. Wir befinden uns nun auf dem “Gendarmstien”, dem ehemaligen

Patrouilienpfad der dänischen Gendarmen. Der Weg ist teilweise sehr steil und unbefestigt. Kurz vor der Grenze müssen wir sogar nochmal die Räder schieben. Das hatten wir auf unserer gesamten Tour nicht. Dann haben wir es aber endlich geschafft! Der Grenzübergang ist passiert, und auf den letzten 7 Kilometern bis nach Flensburg ist Genussradeln angesagt...

Wir sitzen an einem Tisch mit Blick auf die Fußgängerzone von Flensburg. Dabei trinken wir genüßlich ein großes Flensburger Bier. 900 Kilometer legten wir insgesamt zurück:

Wir lernten den Spreewald mit seinen zahlreichen Flussarmen kennen, erlebten die pulsierende Hauptstadt Berlin, entdeckten die Mecklenburger Seenplatte per Kanu und mit dem Rad und nicht zuletzt durchquerten wir eine im Meer liegenden Insellandschaft.

Uns kommt es vor, als wenn wir schon ewig lange unterwegs sind. Soviel gesehen und soviel erlebt!

Heute Abend übernachten wir bei einem ADFC-Dachgeber, und morgen früh fahren wir mit dem Zug nach Hause.

Leider!

Diese drei Radtourenbücher vom Ester Bauer Verlag waren auf unserer Tour sehr nützlich. Eine Tourenbeschreibung mit detailierten Kartenausschnitten und alle wichtigen Informationen konnten wir aus diesen Büchern entnehmen.

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Es geht weiter!!!